HOKA Speedgoat 6

Ich hatte das Glück, eine Startnummer für das MCC by UTMB-Event Ende August in Chamonix zu bekommen. Welches Ziel wäre besser geeignet als die Berge von Chamonix-MontMont Blanc, um die neue Version des meistverkauften Schuhs von HOKA zu testen?

Ich muss sagen, dass ich zwar nicht der erfahrenste Trail-Läufer bin, aber ich halte mich für den perfekten Tester für diesen Schuh. Der Speedgoat ist ein ikonisches HOKA-Modell für Ultra-Distanz-Läufer, aber letztendlich liegen die Bedürfnisse eines Anfängers und die eines Ultra-Distanz-Läufers gar nicht so weit auseinander. Möchten Sie wissen, wovon ich rede? In diesen Zeilen erzähle ich Ihnen alles darüber.

Wie bereits erwähnt, hatte ich die Gelegenheit, dieses Modell auf der MCC-Strecke auf steilen Hängen und in technischem Gelände ausgiebig zu testen. Dieser Test ist aus der Perspektive einer Person gedacht, die nicht allzu viel Erfahrung in der Welt der Trails hat und die einen Schuh sucht, der sowohl bei steilen Anstiegen als auch bei langen Abfahrten und flacheren Abschnitten Vertrauen, Stabilität und Komfort bietet.

Wie gesagt, die Anforderungen an einen Schuh sind denen eines Ultramarathonläufers sehr ähnlich: Vielseitigkeit, Sicherheit, Komfort.

Allgemeine Eigenschaften des HOKA Speedgoat 6

Bevor ich näher auf meine MCC-Erfahrungen eingehe, wollen wir uns erst einmal ansehen, was den HOKA Speedgoat 6 so besonders macht: Dieses Modell wurde für Langstrecken-Trailrunning entwickelt, wobei der Schwerpunkt auf Stabilität und Dämpfung liegt. Die Vibram® Megagrip Gummilaufsohle mit 5 mm Stollen bietet auch auf nassem oder rutschigem Untergrund guten Grip, obwohl im Mittelfußbereich eine Lücke in der hinteren Zwischensohle ohne Stollen vorhanden ist, die die Gripfläche verringern kann.

Die Zwischensohle sorgt für eine dauerhafte Dämpfung, während die Sohlenhöhe und 5 mm Sprengung ein schützendes Gefühl vermitteln, ohne die Verbindung zum Boden zu verlieren. Was den Leisten betrifft, so hat HOKA diesen Schuh mit Blick auf den Komfort auf langen Strecken entwickelt, ohne dass er sich zu breit oder einschränkend anfühlt.

Erster Eindruck und Passform

Als ich die Speedgoat 6 das erste Mal anprobierte, spürte ich sofort die für die Marke so charakteristische Dämpfung. Das weiche Gefühl ist vom ersten Schritt an spürbar, ohne sich jedoch „schwammig“ oder instabil anzufühlen. Die Passform ist bequem und der Leisten scheint gut durchdacht zu sein für diejenigen, die Platz im Vorfußbereich brauchen, was beim Trailrunning, wo der Fuß zum Anschwellen neigt, unerlässlich ist. Die Innennähte sind minimal, was das Risiko von Scheuerstellen bei langen Läufen verringert, und die Struktur des Schuhs hält den Fuß gut, ohne zu eng zu sein.

Ein wichtiger Aspekt für mich als Trail-Anfänger war das Gefühl der Sicherheit, und diese Schuhe gaben mir einen guten ersten Eindruck von Stabilität und Traktion. Meiner Meinung nach eignen sie sich für Läufer mit unterschiedlichem Niveau, da sie keine perfekte Bergtechnik erfordern, um gut zu funktionieren.

HOKA Speedgoat 6: Der Test auf dem MCC by UTMB

Der MCC hat ein sehr spezielles Profil: Wir beginnen mit 1.800 Metern positivem Höhengewinn auf relativ untechnischem Terrain, gefolgt von einem 500-Meter-Anstieg auf viel anspruchsvollerem und felsigem Terrain. Es folgt ein steiler Abstieg mit 1.800 Höhenmetern auf 18 Kilometern, größtenteils auf Pfaden, und zum Schluss 4 Kilometer in flachem Gelände.

Diese Geländekombination half mir, die Speedgoat 6 in all ihren Facetten zu testen, von ihrer Traktion und Stabilität bei Anstiegen über ihre Dämpfung bei langen Abstiegen bis hin zu ihrer Leichtigkeit auf schnellen, flachen Abschnitten.

Aufstieg auf nicht-technischem Terrain: erster Test von Komfort und Traktion

Der erste Teil des Rennens ermöglichte es mir, das Verhalten des Speedgoat 6 auf weniger technischem Terrain zu testen. Hier brauchte ich einen Schuh, mit dem ich bequem und ohne allzu große technische Anstrengung klettern konnte. Die Speedgoat erfüllten diese Anforderungen perfekt, denn die Vibram Megagrip-Außensohle sorgte auch auf losen Schotterwegen für gute Traktion. Die 5 mm großen Stollen boten zuverlässigen Halt, und ich spürte kein Abrutschen beim Treten.

Was die Dämpfung angeht, war diese erste Phase eine Wohltat für die Beine: Die Speedgoat 6 fingen die Stöße des Aufstiegs gut ab, ohne ein federndes Gefühl zu erzeugen. Ich habe bemerkt, dass mein Fuß in einer stabilen Position blieb, dank der Struktur des Schuhs, die, ohne starr zu sein, ein unerwünschtes Umknicken auf unebenem Terrain verhindert.

Zweiter Teil des Aufstiegs: Leistung auf technischem Terrain

Die zweite Phase des Aufstiegs war viel technischer, mit Felsen und Abschnitten, bei denen ich mich auf jeden Schritt konzentrieren musste. Als „Anfänger“ auf diesem Terrain war die Sicherheit der Schuhe entscheidend. Die Traktion der Speedgoat 6 auf trockenem Fels war ausgezeichnet. Die Vibram Megagrip-Außensohle macht hier wirklich den Unterschied. Sie bietet einen festen Halt und verhindert, dass meine Füße ausrutschen, selbst an Stellen, an denen die Felsen instabil sind.

Auch die Stabilität war in diesem Abschnitt entscheidend. Obwohl diese Schuhe nicht besonders steif sind, vermitteln sie ein gutes Gleichgewichtsgefühl, ohne die Beweglichkeit zu beeinträchtigen. Ich hatte keine Probleme mit seitlicher Torsion, was ich in diesem Gelände, wo jede falsche Bewegung zu einem Sturz führen kann, sehr schätze. Ohne ein ultratechnischer Schuh zu sein, verhält sich der Speedgoat 6 sehr gut und bietet die notwendige Unterstützung in schwierigem Gelände.

Abstieg: Dämpfung und Stabilität bei langen Abstiegen

Der lange Abstieg mit 1.800 Höhenmetern auf 18 Kilometern war ein echter Test für die Dämpfung und Stabilität des Speedgoat 6, hier hat sich die Zwischensohle bewährt. Jeder Schritt beim Abstieg fühlte sich gedämpft an, und obwohl meine Beine im Laufe des Rennens schon ziemlich müde waren, gelang es den Schuhen, die Auswirkungen spürbar zu mildern. Das Gefühl unter den Füßen war angenehm und ermöglichte mir gleichzeitig, jeden Schritt gut zu kontrollieren.

Eine Sorge für mich als Bergläufer-Anfänger war, dass der Schuh bei langen Abstiegen an Stabilität verlieren könnte. Der Speedgoat 6 hielt jedoch stand, und die Sohlenkonstruktion und die Stollen gaben mir die Sicherheit, auf steilen Wegen nicht zu sehr abzubremsen. Auf weniger technischem Terrain, wie zum Beispiel am Ende des Abstiegs, konnte ich mich entspannen und beschleunigen, ohne das Gefühl zu haben, dass der Schuh meine Geschwindigkeit oder meinen Komfort einschränkt.

Letzte Kilometer: Leistung auf flachen Abschnitten

Die letzten Kilometer des Rennens waren praktisch flach, ich war endlich wieder in meinem Heimatrevier. Und obwohl meine Beine zu diesem Zeitpunkt von der Anstrengung erschöpft waren, erwiesen sich die Speedgoat 6 zu jeder Zeit als vielseitig und ich konnte bequem weiterlaufen und die Übergänge zwischen den verschiedenen Geländetypen natürlich spüren.

Die Außensohle fühlte sich trotz der ausgeprägten Stollen bei langen Laufstrecken weder steif noch unangenehm an. Das ist ein sehr positiver Punkt für alle, die einen Schuh suchen, der nicht nur in den Bergen funktioniert, sondern sich auch in flachen oder wenig technischen Abschnitten wendig anfühlt.

Langlebigkeit und Komfort bei Langstreckenläufen

Ein Aspekt, auf den ich immer Wert lege, ist die Haltbarkeit und die Fähigkeit des Schuhs, den Komfort auf langen Strecken zu erhalten. Die Speedgoat 6 haben sich nicht nur in Bezug auf die Außensohle als robust erwiesen, die nach dieser Art von Nutzung immer noch gut in Form ist, sondern auch das Obermaterial des Schuhs nutzt sich auch nach dem Tragen auf felsigem Terrain nicht ab. Während des gesamten Laufs war die Belüftung ausreichend und ich habe keine Druckstellen oder Scheuerstellen festgestellt.

HOKA Speedgoat 6: Der Schuh für die Ultradistanz, kann aber auch Einsteigern helfen

Für einen erfahrenen Bergläufer kann der HOKA Speedgoat 6 der ideale Schuh für anspruchsvolle Langstreckenläufe sein. Aber auch für Trailrunning-Anfänger ist er die perfekte Wahl, denn er vermittelt Vertrauen und Stabilität, was für den Einstieg in die Welt des Trailrunning unerlässlich ist. Der Speedgoat 6 ermöglicht es Ihnen, sowohl bergauf als auch bergab sicher zu laufen und bietet gleichzeitig eine gute Dämpfung über lange Distanzen. Außerdem ist er leicht genug (278 g bei Schuhgröße 42), um Sie auf flachen oder wenig anspruchsvollen Strecken nicht zu benachteiligen.

Der HOKA Speedgoat 6 ist eine ausgezeichnete Wahl für alle, die ein vielseitiges Modell für das Trailrunning suchen. Werde ich mich immer an diesen Schuh erinnern? Wahrscheinlich ja, denn mit ihm habe ich ein Terrain erkundet, von dem ich nicht dachte, dass ich mich dort entwickeln könnte. Und ich denke, es war ein erstes Mal, das in der Zukunft zu weiteren Abenteuern einladen wird.